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Ein interaktives Kartenspiel.
HINTERGRUND
Sprache begleitet uns in verschiedenen Formen durch den Alltag. Im Laufe unseres Lebens verändert sich unser Wortschatz. Wir lernen neue Begriffe, vergessen andere wieder. Das gleiche passiert auch auf einer weiter greifenden Ebene. Sprache ist stetig im Wandel. Wenn man in die Vergangenheit und Gegenwart der deutschen Sprache blickt, sieht man sowohl neue Wörter, die ihren Weg in unseren Wortschatz gefunden haben, aber auch Ausdrücke, die vergessen wurden oder aus der Mode gekommen sind. Auch heute gibt es Gegner der Übernahme von Begriffen aus anderen Sprachen. Aktuell ist dies am deutlichsten sichtbar in Bezug auf Wörter englischer Herkunft, sogenannte Anglizismen. Sowohl in Österreich als auch in Deutschland gibt es Organisationen, die sich gegen die übermäßige Verwendung dieser Wörter aussprechen. Sie sehen darin eine Gefährdung der deutschen Sprache.
Doch wo zieht man die Grenze? Was wäre, wenn auf einmal alle Wörter fremden Ursprungs verboten wären? In der vorliegenden Arbeit werden die Auswirkungen dieser dystopischen Hypothese anhand eines radikalen Beispiels untersucht. Ziel ist es, aufzuzeigen, dass Fremd- und Lehnwörter keine Bedrohung sind, sondern unsere Sprache verbessern, indem sie zum Beispiel eindeutige Begriffe schaffen.
Der Fokus des Projekts liegt auf der Sprache, die uns im Alltag begegnet. Anhand von 21 Zitaten aus Zeitungsartikel, Gedichten, Büchern und Computermeldungen können Betrachter*innen selbst erforschen, wie diese Sätze ohne Wörter fremden Ursprungs aussehen würden. Bei den auf Spielkarten gedruckten Zitaten sind alle Fremd- und Lehnwörter zensiert und somit nicht erkennbar. Dies sorgt nicht nur für einen holprigen Lesefluss, sondern macht die Sätze teilweise auch unlesbar. Das Kartenspiel soll den Betrachter zum Nachdenken anregen und die Wertschätzung von interkulturellem Austausch stimulieren.